Heilige und Halbgötter kämpfend in starken Farben

Sie leuchten fast schon, die Bilder von Eckart Roese. Intensiv setzt der Düsseldorfer Künstler die Farben ein, so als ob sie auf der Leinwand in einen Kampf treten, der den Blick des Betrachters anzieht, vielleicht ein wenig zu verwirren sucht und in jedem Fall fesselt. So ist der Titel der neuen Ausstellung, die bis zum 7. April in der Galerie Art-Eck in Gräfrath zu sehen ist, entsprechend gewählt: Kampf der Farben.

Der Intensität der Farben in den Werken Roeses passt zu den Motivein, die sich Eckart Roese überwiegend in der Mythologie und der Religion sucht. Ein Triptychon hat er dem Kampf Jakobs mit dem Engel gewidmet. Die drei Bilder zeigen deutlich den Verlauf des Kampfes, der sich von einem wilden Gegeneinander zu einer Umarmung wandelt. Bei diesen drei Bildern kommt auch klar der lebhafte Malstil zur Geltung, den Roese gerade in der letzten Zeit entwickelt hat. So arbeitet der Künstler mit Tusche und Ölfarbe. „Ich bewege mich zwischen der Leichtigkeit des Aquarells und der Dichte der Ölfarbe.“ In dem Triptychon setzt er die Tusche ein, um das geistige Moment darzustellen und die Ölfarbe, um dem Körperlichen Ausdruck zu verleihen.

Auch Daniel in der Löwengrube inspirierte Roese zu zwei kleinformatigen Bildern. Großformatig dagegen ist sein Herkules, den er auf eine Leinwand von zwei mal 2,10 Meter gemalt hat. Hier ist Orange in allen Nuancen der beherrschende Farbton. Herkules strotzt vor Kraft, die Muskeln sind herausgearbeitet, und das gesamte Werk beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch die Ausdruckskraft der Farben. Eckart Roese, der an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Markus Lüpertz studierte, macht sich mit jeder Leinwand neu auf den Weg. Wenn er ein Bild beginnt, ist unklar, wohin es ihn führt. „Man weiß nicht, was man malt. Das entwickelt sich erst während des Prozesses”, erklärt er. Da kann schon mal ein Tiger zu einer Landschaft werden, ein Stillleben zu einem springenden Pferd.

Eckart Roese geht es um den „inneren Menschen“ und um die Orientierung, die in einer Zeit großer Orientierungslosigkeit häufig auch Künstlern zu fehlen scheint. „Dieses Fehlen spiegelt sich in der Kunst wider“, sagt Roese, „ich finde das schade.“

Der Künstler, der auch Porträts malt und bereits viele bekannte Persönlichkeiten für die Nachwelt festgehalten hat, stellte für die Gräfrather Ausstellung fünfzehn seiner neuesten Werke zum „Kampf der Farben" zusammen.

Die Ausstellung ist am 2. und 3. März von 11 bis 15 Uhr sowie jeden Freitag (außer Karfreitag! von 14 bis 19 Uhr geöffnet.

Sandra Grünwald, 2013

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